Volkmar Sigusch

deutscher Arzt, Sexualwissenschaftler, Soziologe und Therapeut; Begründer der kritischen Sexualwissenschaft; fr. Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft und fr. Geschäftsführ. Direktor des psychosozialen Zentrums der Univ. Frankfurt/M.; zahlreiche Veröffentlichungen, darunter rd. 40 Bücher

* 11. Juni 1940 Bad Freienwalde/Oder

† 7. Februar 2023 Frankfurt/Main

Herkunft

Volkmar Sigusch wurde 1940 als Sohn eines Bankdirektors in Bad Freienwalde/Oder (Mark Brandenburg) geboren.

Ausbildung

Nach dem Abitur, das S. 1959 mit Bestnoten am Gymnasium seiner Heimatstadt ablegte, studierte er Medizin und Philosophie an der Ost-Berliner Humboldt-Universität, geriet dort aber bald in Konflikt mit den DDR-Behörden und floh im März 1961 nach West-Berlin. In Frankfurt/M. setzte er - u. a. bei Horkheimer und Adorno - sein Studium, erweitert um das Fach Psychologie, fort. 1964 wechselte er an die Universität Hamburg, wo er 1966 sein Studium mit dem medizinischen Staatsexamen abschloss. Bei dem Hamburger Sexualforscher Hans Giese promovierte er zum Dr. med. In den Jahren von 1966 bis 1972 folgte seine Pflichtausbildung als Medizinalassistent in Kinder- und Jugendpsychiatrie, Innerer Medizin, Chirurgie und Gynäkologie. Seine anschließende Facharztausbildung in Psychiatrie und Psychotherapie absolvierte S. vor allem bei dem Psychiater und Sexualwissenschaftler Hans Bürger-Prinz. 1972 habilitierte er sich in Hamburg für das damit erstmalig in Deutschland als selbstständig anerkannte Fachgebiet "Sexualwissenschaft"...